Venezuela, offiziell als Bolivarische Republik Venezuela bekannt, ist ein Land des amerikanischen Kontinents im nördlichen Teil Südamerikas, das aus einem kontinentalen Teil und einer großen Anzahl kleiner Inseln und Inselchen im Karibischen Meer besteht. Es hat eine Landfläche von 916.445 km². Das Festland grenzt im Norden an das Karibische Meer und den Atlantischen Ozean, im Westen an Kolumbien, im Süden an Brasilien und im Osten an Guyana. Zusammen mit Guyana erhebt die venezolanische Regierung Anspruch auf 159.542 km² von Essequiba Guyana. Was die Meeresgebiete betrifft, so übt sie die Souveränität über 71.295 km² des Küstenmeeres, 22.224 km² in der angrenzenden Zone, 471.507 km² des Karibischen Meeres und des Atlantischen Ozeans unter dem Konzept der ausschließlichen Wirtschaftszone und 99.889 km² des Festlandsockels aus. Dieses Seegebiet grenzt an das von dreizehn Staaten.
In seinem Gebiet lebten wichtige indianische Stammesgruppen wie die Kariben. Sie wurde erstmals während der dritten Reise von Christoph Kolumbus im Jahr 1498 gesichtet, und kurz darauf begann die Kolonisierung durch Spanien und die anschließende kulturelle Vermischung. Venezuela war das erste Land Südamerikas, das seine Unabhängigkeit vom spanischen Imperium proklamierte, ein Prozess, der mit der Schlacht von Carabobo und der anschließenden Seeschlacht am Maracaibo-See im Jahr 1823 mit der endgültigen Vertreibung der spanischen Truppen gefestigt wurde. Nach einem langen Kapitel von Bürgerkriegen fand die Republik unter autoritären Regierungen den Weg zur Modernisierung. Mitte des 20. Jahrhunderts begann der Kampf für ein demokratisches System, das sich nach dem Sturz der letzten Militärdiktatur im Jahr 1958 durchsetzte. Infolge des Ölbooms erlebte Venezuela eine Periode hohen Wirtschaftswachstums, die durch die Energiekrise der 1980er Jahre unterbrochen wurde und zu einer Periode politischer und sozialer Instabilität führte, die sich mit finanziellen Höhen und Tiefen abwechselte.
Venezuela gilt als Entwicklungsland, dessen Wirtschaft hauptsächlich auf der Förderung und Raffinierung von Erdöl und anderen Mineralien sowie auf landwirtschaftlichen und industriellen Aktivitäten beruht. Es wurde als Land mit mittlerem Einkommen eingestuft. Es gilt auch als eines der Länder mit großer Artenvielfalt, mit einer unregelmäßigen Geographie, die Trockengebiete, Dschungel, ausgedehnte Savannen in den Ebenen und Andenlandschaften kombiniert. Das Land verfügt über die größten Ölreserven der Welt, die neuntgrößten Erdgasreserven und die sechzehntgrößten Goldreserven. Außerdem verfügt es über die größte Anzahl von Schutzgebieten in Lateinamerika, die als Gebiete mit Sonderverwaltungsregime bekannt sind und etwa 63 % des Staatsgebiets umfassen. Die Bevölkerung des Landes, das 2012 30 Millionen Einwohner zählte, ist sehr vielfältig und umfasst europäische und mestizische Ethnien, in geringerem Maße auch afrikanische, indigene und asiatische.
Politisch ist es ein demokratischer, sozialer, föderaler Staat auf der Grundlage von Recht und Gerechtigkeit, autonom und souverän, dessen Souveränität in seiner 1811 unterzeichneten Unabhängigkeitsakte verankert ist. Das venezolanische Staatsgebiet ist in 24 föderale Einheiten, 23 Bundesstaaten, einen Hauptstadtdistrikt - zu dem die Stadt Caracas gehört - und 12 föderale Dependenzen in den Wassergebieten unterteilt. Außerdem gibt es 216 Inseln, Inselchen und Buchten, die zu einigen Staaten gehören.
